Maria Lehmbrock

Maria Lehmbrock

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47475 Kamp-Lintfort
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 Kommentar // Vita // Werke //

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Kommentar

Geheimnisvolle Welt zwischen Verborgenem und Sichtbarem

Maria Lehmbrocks Konzentration auf die Auseinandersetzung mit der senkrechten und der waagerechten Linie – das Koordinatensystem als Metapher für Denkstrukturen und Bildräume der Moderne – führt zu einer Reduktion in ihren Bildobjekten. Ohne Zierde zielt sie auf eine Vereinfachung der Werke, die Kraft und Ruhe ausstrahlen. 

Die Werkreihen „Linum“, „Naturalis“ und „Signum“ sind seit 2012 nach und nach entstanden und werden jetzt gleichberechtigt weiter geführt und weiter entwickelt. In der Reihe Linum haben sich neben den senkrechten oder waagerechten Verläufen auch die direkten von Hand gewebten Netzwerke heraus kristallisiert. Bei Naturalis werden die tiefer liegenden Strukturen mit Sackleinen bedeckt. 

Die Arbeiten der monochromen Werkreihe Signum wirken besonders edel, wertvoll, aus feinstrukturiertem Leinen, intensiv an der obersten Haut geweißt. In einigen Bildobjekten ist sie mit mattem Karbonschwarz geschwärzt, das den Eindruck des Geheimnisvollen und Kostbaren sogar noch zu steigern vermag. Das Einfärben wirkt harmonisierend. Licht und Schatten werden durch Nuancen übersetzt, die Schattierungen suggerieren. Die versiegelnde Farbe besitzt eine besondere Faszination: Farbe als Materie, als Malerei, als Sinnesreiz, Farbe als Signum. Die Werke der Künstlerin bieten die Möglichkeit, Malerei in ihren Grundbegriffen zu erleben. 

Maria Lehmbrock versteht es, ein rhythmisches Gleichgewicht zwischen Linien, rechten Winkeln und den Farben-Dimensionen zu erzielen. Ihre beseelenden Bildobjekte sind meditativ und geheimnisvoll, und dabei doch so lebensnah.

(Unter Verwendung von Auszügen aus dem Text „Maria Lehmbrock Geheimnisvolle Welt zwischen Verborgenem und Sichtbarem“ der Kunsthistorikerin Dr. Marta Cencillo Ramirez.)

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Vita

Geboren 1954 in Alpen.

1980 bis 1984 Schülerin des Bildhauers Johannes Dröge (Staatspreis Stein NRW) Sundern.

1983 und 1984 Studium der Bildhauerei an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Künste Salzburg bei den Professoren für Bildhauerei Gernot Rumpf und Lothar Fischer.

1980 bis 1984 intensiver Austausch über die zeitgenössische Kunst und Besuch der wichtigsten Ausstellungen und Museen vorwiegend im damaligen Westdeutschland mit der Mentorin Renate Baars Göttingen.

Seit 1984 freischaffende Künstlerin.

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):

2023 Finalistinnen des Erna Suhrborg-Preises im Städtischen Museum Wesel
2022 Messe des Frauenmuseums Bonn
2022 Kunstspektrum Krefeld
2021 Kulturzentrum Schirrhof Kamp-Lintfort
2020 Akademie für Bildende Künste An der Alten Spinnerei Kolbermoor, Dozentenausstellung
2020 Landesgartenschau Kamp-Lintfort, Moers u. Neukirchen-Vlyun
2019 Cubus Kunsthalle Duisburg
2018 Messe Huntenkunst Ulft, Niederlande
2017 Messe Artpul Puhlheim
Einzelausstellungen (Auswahl):
2023 Kunstspektrum Krefeld, GKK
2020 Rathaus Stadt Xanten mit Barbara Ziebuhr
2018 Gewölbekeller Burg Winnenthal, Xanten
2015 HLP-Galerie Wesseling
2014 Stadt Kamp-Lintfort, Westliche Orangerie des Terrassengartens am Kloster Kamp
2013 Kuca, Kulturhalle Neukirchen Vluyn
2011 Eurotec-Center Moers, Montanimmobilien GmbH Ruhrkohle AG

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Werke

Maria Lehmbrock präsentiert ihre Werke seit über 30 Jahren sowohl in Gemeinschafts- als auch Einzelausstellungen. Die hier gezeigten Arbeiten stammen ausschließlich aus ihrer aktuellen Werkphase „Linum“.
In der Arbeitsweise von Frau Lehmbrock gibt es keine Vorstudien oder Skizzen. Nach ihrer bewussten Entscheidung eine Arbeit zu beginnen, ist der angestrebte Arbeitszustand ein konzentriertes meditatives Versinken in der Tätigkeit. Frau Lehmbrock selbst bezeichnet es als ozeanisches Gefühl.
Es ist diese Tiefe, diese Konzentration im Tun, und damit verbunden ein Leichtigkeitsempfinden, die sie dann in sich spürt. Ein immer wiederkehrendes Element ist dabei der Automatismus, denn sie bevorzugt sich wiederholende Gesten. Es ist ein Prozess, bei dem sich Strukturen bilden, sich wieder auflösen bzw. aufgelöst werden, ein „…Spielen um des Spielen willens…“ (aufkommende Assoziationen an das „Glasperlenspiel“ von Hermann Hesse sind hier durchaus beabsichtigt).
Frau Lehmbrock bestückt ihre Leinwände meist bis zur Unkenntlichkeit, so dass die eigentliche Leinwand als solche nicht mehr zu identifizieren ist und überzieht am Ende alles mit weißer Farbe oder setzt zumindest weiße Akzente. Dadurch wird die Arbeit in sich harmonisiert und die Materialien ihrer „irdischen Materialität“ enthoben.
Die Struktur ist der zentrale formale Faktor in der Werkserie, denn aus schlichten Materialien sind Objekte entstanden, die in dieser Konstellation so im Alltag nicht vorkommen. Leinen, Mull, Garn, Filz, Draht, Papier, Folien und Holz zählen zu den banalsten Alltagsmaterialien, deren spezifische Materialbeschaffenheit die Struktur bestimmt und so konkrete Realität in das abstrakte Bild bringt. Sie nehmen aber hier eine Position außerhalb jeder direkten Funktionalität im Alltagsfluss ein. Auch formal schlägt sich der Impuls des Innehaltens und der Nachbetrachtung nieder, denn die Kompositionen spiegeln Lehmbrocks Ideen, Sichtweise.

 

 

Werk aus dem Zyklus Linum, 2018
Materialmix auf Leinwand
120 cm x 120 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Signum, 2021
Materialmix auf Leinwand
80 cm x 80 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Naturalis, 2018
Materialmix auf Leinwand
40 cm x 40 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Linum, 2022
Materialmix auf Leinwand
80 cm x 80 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Linum, 2023
Materialmix auf Leinwand
80 cm x 100 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Signum, 2021
Materialmix auf Leinwand
80 cm x 80 cm

 

 

Werk aus dem Zyklus Linum, 2018
Materialmix auf Leinwand
120 cm x 120 cm